Der Simulant ist tot! Nein, doch nicht… In das Dunkel aus eingebildeten und echten Befindlichkeiten bringen Argans Schwester und die Bedienstete Toinette durch eine List das nötige Licht, um dem Kränkelnden die Augen so weit zu öffnen, dass er Gut und Böse und ob jemand zutuend oder berechnend handelt, unterscheiden lernt. Am Ende sind fast alle versöhnt und so klingt das Resümee im Schlussakt so wahr wie lapidar: Nun bleibt uns nichts mehr, als glücklich zu sein…

In einer humorvollen Adaption des Molière-Klassikers überzeugen die Schauspielerinnen und Schauspieler des zweiten Semesters, deren Spielfreude sicher nicht eingebildet war. Die Typen – von der affektierten Gattin über das listige Dienstmädchen bis zum habgierigen Apotheker – werden augenzwinkernd in Szene gesetzt. Dramaturgische Kunstgriffe wie der filmische Vorspann mit Bildern vom Schauspiel im Schauspiel oder die Integration einer Originalszene des Meisters in die freie Bearbeitung sorgen für anregende Überraschungsmomente und rücken den Klassiker ganz nahe an die Gegenwart, in der auch nicht immer alles ist, wie es scheint. Das junge Publikum, dem eingebildete Krankheiten und das Bemühen, andere davon zu überzeugen, vermutlich nicht gänzlich unbekannt sind, zollte den Darbietungen mit Applaus und Gelächter die gebührende Anerkennung. Die Vorstellung war gut besucht und verlief dank der technischen Unterstützung durch KANTevent reibungslos. Die Krücken an der Wand, Geist und Gemüt besänftigt war der Weg frei, sich feiern zu lassen, und Frau Behrens, die das Stück mit dem Kurs auf die Bühne gebracht hat, den verblümten Dank auszusprechen! Der Vorhang zu und keine Fragen offen. Aber die Lust auf mehr steht noch im Raum… Ganz herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen dieses Stücks beigetragen haben!

(J.Kappelhoff)