Bilinguales Lernen am IKG

Einer unserer Leitsätze lautet „Interkulturalität erfahren“. Das bedeutet, dass man nach und nach ein Bewusstsein entwickelt und empfindsam dafür wird, dass Mitglieder unserer Gesellschaft kulturell, sprachlich und religiös verschieden sein können und verschieden sein dürfen. Es heißt auch, man respektiert und akzeptiert Unterschiede und übt Toleranz.

An unserer Europaschule denken und handeln wir über unsere eigenen Grenzen hinaus. Aus diesem Grund sind Offenheit, Internationalität und Mehrsprachigkeit wichtige Bestandteile unserer Schulkultur. Das bedeutet beispielsweise auch, wir öffnen uns für unbekannte Sichtweisen, suchen Gelegenheiten unseren eigenen Horizont zu erweitern, sind neugierig darauf zu erfahren, wie es sich in anderen Ländern der Welt lebt.

Bilingualer Unterricht erlaubt es uns auf besonders gute Weise sprachliche und kulturelle Mittler zu werden und so selbst einen aktiven Teil Europas zu leben. Weil er Fremdverständnis und Empathie fördert und fordert. Weil er v.a. über die englische Sprache globale Perspektiven und direkten Einblick in die Kultur anderer Länder eröffnet. Weil er auch verlangt, seine eigene Kultur besser kennenzulernen, diese zu hinterfragen und zu verstehen.

Was bedeutet bilingualer Unterricht?

Bilingualer Unterricht ist Unterricht in zwei Sprachen. Ein Großteil des Fachunterrichts wird in der Fremdsprache erteilt; hier bei uns am IKG ist diese Fremdsprache Englisch. Das bedeutet, dass wir Englisch so viel wie möglich als Arbeitssprache verwenden, also Englisch sprechen und schreiben und lesen und hören, um den Inhalt eines Schulfachs zu lernen.

Wie bei Bauarbeiten an einem Haus eine Hilfskonstruktion benötigt wird, um sonst unerreichbare Höhen zu erreichen, können Menschen beim Erlernen einer Fremdsprache (und von Fachsprache, egal in welchem Fach, überhaupt!) Unterstützung gebrauchen. Ist eine solche Unterstützung vorhanden, erschließen sich ihnen neue Möglichkeiten, sich in der Fremdsprache auszudrücken und diese für sich selbst als Mittel in der Kommunikation zu nutzen. Gleichzeitig lassen diese Methoden, diese Sprachlerngerüste (auch scaffolding genannt), zu, dass Lerner*innen Inhalte vertiefen, weil sie durch die deutliche Bewusstmachung von Sprache häufig eine Extrarunde auf inhaltlicher Ebene drehen.

Am IKG verwenden wir u.a. besondere Schulbücher, die Schüler*innen sprachliche, unterrichtsmethodische oder visuelle Hilfestellungen bieten und das Lernen so unterstützen. Häufig bereiten wir aber auch viele spannende und authentische Materialien aus dem englischsprachigen Ausland für den Unterricht gezielt auf. Insgesamt nimmt der fremdsprachige Unterrichtsanteil mit der Lerndauer kontinuierlich zu; anders als im normalen Englischunterricht erfährt Sprache aber keine Bewertung in Form einer eigenen Note. Im bilingualen Unterricht bestimmen die Unterrichtsziele des Sachfaches die Bewertung der Leistung. Unsere herkunftssprachlichen und deutschen Lehrkräfte sind in ihren Lehrbefähigungen speziell auf bilingualen Unterricht ausgebildet und erteilen diesen in den Gesellschaftswissenschaften Geographie und Geschichte. Bei uns heißen diese Fächer deshalb Geography und History.

Für bilingualen Unterricht sind solche Sachfächer mit einem hohen Anteil an sprachlicher Kommunikation besonders geeignet, gleichzeitig können die erworbenen Methoden des bilingualen Unterrichts in vielen Fächern dienlich sein oder z.B. auch in zeitlich begrenzten Projekten, Modulen oder anderen Inhalten genutzt werden. So ist u.a. die Arbeits- und Veröffentlichungssprache in Studium und Berufsfeld der Naturwissenschaften überwiegend Englisch.

Wie ist das bilinguale Angebot am IKG aufgebaut?

Unterstufe

In den Jahrgangsstufen 5 und 6 werden 6 Schulstunden Englischunterricht pro Woche erteilt. Das sind 2 Schulstunden Englischunterricht mehr als an anderen weiterführenden Schulen und viel Zeit, um erst einmal am IKG anzukommen und um z.B. grundlegende Lern- und Arbeitstechniken einzuüben.

Mittelstufe

Der bilinguale Sachfachunterricht beginnt in der Jahrgangsstufe 7 mit dem Fach Geography; dieses wird 4 Schulstunden pro Woche unterrichtet. Das klingt erstmal viel, aber diese Zeit braucht man bei neu einsetzenden Fächern in der Fremdsprache; der normale Englischunterricht umfasst außerdem nur noch 4 Schulstunden pro Woche. Alle Schüler*innen haben Geography bis zur 10. Klasse automatisch und durchgängig.

Ab der Jahrgangsstufe 8 wird außerdem History im Wahlpflichtbereich mit 2 Schulstunden pro Woche angeboten, d.h. dadurch können Schüler*innen jedes Jahr aufs Neue frei wählen, ob sie ein zweites bilinguales Fach belegen möchten oder nicht.

Im Jahrgang 9 rundet die Möglichkeit der Teilnahme an unserem dreiwöchigen Austauschprogramm mit St. Kilian’s in Dublin, Irland (inkl. 2 Wochen Betriebspraktikum) als zusätzlicher fremdsprachlicher Aktivität unser bilinguales Angebot ab.

Oberstufe

Bei uns kann man den bilingualen Unterricht sogar bis zum Abitur fortsetzen und bilinguale Fächer auch als Prüfungsfächer im mündlichen oder schriftlichen Abitur belegen. In unserem bilingualen Oberstufenprofil werden folgende Fächer englischsprachig unterrichtet:

Die aktuellen Semesterthemen richten sich nach den jeweiligen verbindlichen Grundlagen für die zentralen Aufgabenstellungen im Abitur, wie sie im sog. A-Heft dargestellt werden.

Seit vielen Jahren führt die Profilreise im dritten Semester nach London.