Projektunterricht Ästhetik Klasse 9
In der heutigen Arbeitswelt ist die Arbeit in Projekten eine alltägliche Praxis. Die Arbeitsform hat sich vor allem durch die höhere Qualität, durch schnellere Ergebnisse und größere Kreativität durchgesetzt. In der Arbeitswelt der Zukunft werden Aufgaben häufiger von Maschinen ersetzt und fordern die Menschen heraus, ihre Stärken in der Kooperation, der Kommunikation, der Konfliktlösung und der Kreativität zu verbessern. Diese vier Schlüsselkompetenzen werden den Schüler*innen (nicht nur) in der Arbeitswelt begegnen. Das Wahlpflichtfach „Projektunterricht Ästhetik“ fördert diese Kompetenzen ganzheitlich. Das Projektfach am Immanuel-Kant-Gymnasium beginnt in Jahrgangsstufe 8. Hier werden zunächst Grundlagen des Projektmanagements vermittelt, um Schülerinnen und Schüler dazu zu befähigen, zukünftig selbständig Projekte zu planen und durchzuführen. In der 9. Klasse haben die Schülerinnen nun ein ganzes Jahr unter Anleitung von Frau Hoyer ein erstes „großes“ Projekt entwickelt und umgesetzt. Die Ergebnisse möchten wir hier gerne vorstellen.

Fake Welle (Melisa A., Elanur B., Melina F., Kimberly K., Tamara R., An Hera S.)
Im Ästhetik Unterricht haben wir in einer Gruppenarbeit ein kreatives Projekt zum Thema Fake News auf Social Media entwickelt. Unser Ziel war es, die Verbreitung von Falschinformationen sichtbar zu machen und zu zeigen, wie schnell Gerüchte im Netz, vor allem auf Plattformen wie TikTok und Instagram weitergeschickt werden. Dafür haben wir gemeinsam ein Plakat mit dem Titel „Fake Welle“ gestaltet, das nun im Schaukasten im Fachraumgebäude neben bookmark zu finden ist. Die blaue Welle auf dem Plakat steht sinnbildlich für die Flut an Fake-Inhalten, die durchs Internet rollen. Mit Bildern, Kommentaren und Collagen von bekannten Influencer*innen (die schon mal durch fragwürdige Aussagen aufgefallen sind) haben wir einen typischen Ablauf der Verbreitung von Gerüchten auf Social Media nachgebildet. Zusätzlich haben wir eine eigene Fake-Zeitung erstellt, um zu zeigen, wie real gefälschte Inhalte wirken können. Es war wie ein kreativer Weg, auf dem wir nach und nach neue Ideen, aktuelle Beispiele und Inspirationen gesammelt haben. Dabei haben wir nicht nur Inhalte aus Social Media, sondern auch politische Themen aufgegriffen, die uns besonders aufgefallen sind. Ein großer Pluspunkt unseres Projekts war der ständige inhaltliche Fortschritt durch aktuelle Recherchen und gemeinsame Gespräche. Es war ein spannender kreativer Weg. (Melissa A.)
Mosaik in der Aula (Miriam B., Leah K., Nazli K., Pia L., Lily M., Narin Y.)
Wir haben uns dazu entschieden eine Mosaik Wand hinter dem Wasserspender in der Aula zu gestalten. Diese besteht aus zerhackten Fliesen, welche wir in den Farben hellblau, dunkelblau, schwarz, weiß und braun als Spende vom Baumarkt erhalten haben. Das Zerschlagen der Fliesen brachte viel Spaß, obwohl wir am Anfang wirklich dachten, dass wir alles kaputt machen oder uns verletzen könnten. Wir haben aus den kleinen Fliesenstückchen ein Mosaik gelegt in Form einer Welle, unter der viele verschiedene Tiere zu erkennen sind. Zu den Tieren gehören ein Orka, ein Seepferdchen, eine Schildkröte, Seesterne und ein Fisch. Die Mosaik-Stückchen haben wir mit Fugenkleber an die Wand geklebt und mit Fugenmasse in dunkelgrau verfugt. Handwerklich hat uns das Projekt wirklich etwas abverlangt!
Nach der Fertigstellung haben wir viel positives Feedback bekommen, was uns sehr stolz auf unserer Arbeit macht.

Friedensgraffiti (Gabriela A., Lena E., Angelina K., Kira L., Lamar M.)
Im Rahmen des Projektunterrichts haben wir ein Friedensgraffiti auf der Außenmauer des Südtrakts unserer Schule verwirklicht, gut zu sehen vom Pausenhof.
Wir wollten nicht nur ein künstlerisches Statement, sondern auch ein gesellschaftliches Zeichen setzten. Ziel war es, durch ein Graffiti die Bedeutung von Frieden, Zusammenhalt und gegenseitigem Respekt sichtbar zu machen. Unterstützt wurden wir dabei von einem externen Graffitikünstler Gerrit Fischer, alias Brozilla, der uns professionell geholfen hat, unsere Idee umzusetzen. Unsere Intention war es, mit unserem Kunstwerk sowohl unsere Schulgemeinschaft als auch die Öffentlichkeit für das Thema Frieden zu sensibilisieren und so einen positiven Beitrag zum Schulklima zu leisten. Unsere Message „Unserer Schule steht für Frieden!“

Bau und Bunt (Shazia A., Emilia J., Emilia J., Ludmilla F., Rahamata Y.)
Im Rahmen des Ästhetik Unterrichts haben wir im Februar mit der Projektumsetzung begonnen. Unser Ziel war es, vier bis fünf Laubengangbalken vor der Treppe des Lehrerparkplatzes neu zu gestalten. Diese Balken sollen die drei Säulen des IKGs, also Ästhetik, MINT und Bilingual, repräsentieren und ein weiterer soll sichtbar machen, dass wir Europaschule sind. Bei der Gestaltung der Balken haben wir auf ein stimmiges Farbkonzept geachtet und auf dem Bilingual Balken zeigen wir zudem, dass wir eine Europaschule sind, auf der die Vielfalt der Sprachen und die kulturelle Vielfalt wertgeschätzt werden.
Durch unser Projekt soll die Kreativität und Buntheit unserer Schule sichtbar werden. Unsere Schule soll gerade im Eingangsbereich freundlicher wirken und alle Besucherinnen willkommen heißen.

Und was nehmen die Schüler*innen mit aus dem Projektfach Ästhetik? Hier ein paar Stimmen:
„Während des Projekts habe ich gemerkt, dass ich mich bewusst öfter eingebracht und meine Ideen offen mit der Gruppe geteilt habe. Das hat mir gezeigt, dass ich mehr kann, als ich manchmal denke.“
„Ein Bereich, in dem ich mich noch verbessern möchte, ist das Zeitmanagement. Für zukünftige Projekte will ich organisatorische Dinge früher angehen und klarer planen, um Stress zu vermeiden.“
„Ich gelernt, dass man Ideen nicht zu lange hinterfragen sollte, einfach ausprobieren hilft oft am meisten. Das möchte ich in Zukunft noch mehr umsetzen.“

„Ich habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen und meine Aufgaben zuverlässig zu erfüllen. Es war eine gute Übung in Selbstständigkeit und Teamarbeit.“
„Ich habe gemerkt, dass ich mit Stress besser umgehen kann als gedacht—und dass gute Ideen nur dann wirksam sind, wenn man sie auch umsetzt. In Zukunft möchte ich mich noch besser organisieren und früher mit der Planung beginnen.“
„Ich habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen und selbstständig mit einem externen Partner zu kommunizieren. Das hätte ich mir vorher nicht zugetraut. Das kreative Arbeiten im Team hat mir Freude gemacht und gezeigt, dass gute Kommunikation und Engagement zu großartigen Ergebnissen führen.“
„Die positiven Rückmeldungen von Mitschüler*innen und Lehrer*innen haben uns zusätzlich bestärkt. Rückblickend war das Projekt nicht nur eine gestalterische Aufgabe, sondern auch eine Erfahrung im Problemlösen, Kommunizieren und Organisieren. Wir freuen uns darauf, die fertige Mosaikwand bald in unserer Schule zu sehen – als sichtbares Ergebnis unserer Arbeit und unseres Zusammenhalts.“
„Das Projekt hat mir gezeigt, wie viel Spaß es machen kann, gemeinsam etwas Sichtbares und Bleibendes zu gestalten. Ich freue mich schon sehr darauf, das fertige Mosaik in der Schule zu sehen – und zu wissen: Ich war ein Teil davon.“
„Ich habe gelernt, wie man verfugt und fliest – aber auch, wie man die Stärken anderer Personen in der Gruppenarbeit sinnvoll nutzen kann. Auch das Organisieren und die Kommunikation in einem Gruppenprojekt fielen mir mit der Zeit immer leichter.“
„Auch wenn manches nicht ideal lief, war es für uns alle das erste Mal, dass wir so ein Projekt gemacht haben. Und aus Fehlern lernt man ja 🙂.“