„Entdeckt leere Schränke, üble Toilettengerüche, Nummerierungen und Beschilderungen, die niemand mehr beachtet.
Gibt es ungenutzte Winkel, Räume, komische Lichtsituationen, düstere Ecken, Rohre, Vorbauten, Lüftungsanlagen, die dazu einladen, „(wahn)-witzige“ Ideen zu entwickeln? Warum sind sie in der Schule (noch) zu finden, bzw. was verbirgt sich dahinter?
Das war der Forscherauftrag für 28 Schülerinnen des Projektfachs Ästhetik in Klasse 8.
Mit Stift, Papier und/oder Tablet ging es auf Spurensuche im Schulgebäude und im Außengelände unserer Schule.
Es wurde fotografiert, gezeichnet, geplant, verworfen, organisiert, geputzt, gestaltet, gewerkelt, u.v.m. Nach intensiver Projektarbeit sind nun einige spannende, informative und zum Nachdenken anregende Projekte im Schulgelände zu sehen […].“ (Anke Hoyer)
Ist nicht alles Gold was glänzt (Paula P., Marie L., Paulina S., Henny S., Fini Z.)
In unserem Projekt „Mehr als nur Geld“ beschäftigen wir uns mit der Frage, wie in der Schule mit gemeinschaftlichem Eigentum umgegangen wird, am Beispiel einer Jungentoilette, in die bereits mehrere tausend Euro investiert wurden. Es geht hierbei um die Jungentoilette im Erdgeschoss des Fachraumgebäudes am IKG. Trotz aller Renovierungen und Reparaturen kommt es dort jedoch immer wieder zu Vandalismus. Genau auf diesen Widerspruch wollen wir mit unserem künstlerisch gestalteten Vorraum aufmerksam machen. Auf der einen Seite stehen hohe Ausgaben für Reparaturen, auf der anderen ein oft respektloser Umgang mit dem, was eigentlich uns allen gehört. Deshalb haben wir den Vorraum der Toilette mit goldfarbener Folie beklebt, als auffälliges Symbol für den Wert, der darin steckt. An einer beschädigten Stelle der Tür haben wir zusätzlich Geldscheine angebracht, die zeigen sollen, wie viel Geld immer wieder in Reparaturen gesteckt werden muss.
Mit unserer Aktion wollen wir zum Nachdenken anregen: Was passiert, wenn Räume immer wieder zerstört werden? Wie gehen wir mit Dingen um, die für uns alle da sind?
P.S. Wir sind enttäuscht und wütend darüber, dass unser Projekt bereits selber dem Vandalismus zum Opfer gefallen ist!
Ein Aquarium im Schulkeller (Valentina G., Annike H., Bruni M., Marija R., Mina S., Marlene T.)
Das Thema des Projekts war die „Verschönerung“ einer bisher unbeachteten Ecke in der Schule, um die sich schon lange niemand mehr gekümmert hat. Wenigstens für kurze Zeit sollte diese Ecke Aufmerksamkeit bekommen. Schnell fanden wir den Luftschacht im Keller des Südtrakts als spannenden Ort und wollten dann auch gleich noch auf das Thema Meeresverschmutzung aufmerksam machen. Unsere Meere werden immer weiter verschmutzt, deswegen hängen nun zwischen den schönen Fischen leere Plastikflaschen. Vielleicht bringt unser Projekt ja alle Schüler*innen dazu, keinen Müll mehr achtlos wegzuschmeißen!?
Die Statue im Innenhof (Zainab A., Mahdia A., Elena M., Leni S., Leni W.)
Die Statue im Innenhof, kaum beachtet und irgendwie auch ein bisschen heruntergekommenen, so steht sie da und niemand weiß etwas über den Künstler und ihre Bedeutung. Das wollten wir ändern und sind nach einer spannenden Recherche auf den Bildhauer der Statue, Klaus Bösselmann, gestoßen und haben Kontakt zu ihm aufgenommen.
Über Emails haben wir mit ihm kommuniziert und auf all unsere Fragen hat er ausführlich geantwortet. Herr Bösselmann hatte sogar noch viele Originalzeichnungen und Gedankennotizen aus dem Herstellungsprozess aus dem Jahr 1978, die er uns als Bilddatei zugeschickt hat. Nun kann man im Eingangsbereich unserer Schule die gesammelten Informationen über unsere wertvolle Statue im Innenhof einsehen. Wir haben Herrn Bösselmann sogar eingeladen, uns in unserer Schule zu besuchen. Noch hat es nicht geklappt, aber das kann ja noch nachgeholt werden. Wir hoffen nun aber, dass durch unser Plakat im Eingangsbereich, die Statue ihre verdiente Aufmerksamkeit bekommt.
Aufsteller auf dem Pausenhof (Stella B., Carlotta J., Celine P., Laura W.)
Die Aufsteller auf dem Pausenhof, die ursprünglich über die verschiedenen Baumarten informieren sollten konnte man teils nicht mehr lesen oder der zugehörige Baum war schon lange gefällt. So waren wir uns schnell einig, dass wir den Aufstellern auf unserem Schulhof ein sogenanntes Glow-up verpassen wollen. Es lag nahe, über unsere schönen Sitzgelegenheiten auf unserem Schulhof (Donuts), die mit viel Mühe und durch Inspiration von berühmten Künstlern angemalt worden waren, als Thema zu nutzen. Unser Projektziel: Die Infoständer so zu gestalten, dass man Informationen über unsere ,,Donuts” und ihre Bemalungen bekommt.
Aber bemerkt man eigentlich, dass es nun sinnvolle Inhalte in den Aufstellern zu lesen gibt? Um darauf aufmerksam zu machen, haben wir Blumensamen eingesät rund um die Aufsteller, die hoffentlich nächstes Jahr blühen und dann Leser*innen anziehen!
Schaukasten im Eingangsbereich (Yasmin B., Viktoria T., Maya F.)
Viele Schüler*innen, Kolleg*innen und Besucher unserer Schule laufen zwangsläufig am großen Schaukasten unserer Schule vorbei, wenn sie über den Haupteingang in die Schule gehen. Seit Jahren hängen entweder veraltete Plakate oder gar nichts im Schaukasten. Kein schönes Entrée! Das wollten wir ändern. Durch die Vorgabe der drei Farbfelder im Inneren des Kastens kam schnell die Idee auf, die drei Säulen unserer Schule dort vorzustellen. In Form einer Collage haben wir uns bemüht die Vielfältigkeit unserer Schule in der jeweiligen Säule zu veranschaulichen. Im Nachhinein sehen wir, dass wir die Gestaltung der Collagen noch besser planen hätten können, aber insgesamt finden wir es schön, dass der Schaukasten jetzt „sinnvoll“ gefüllt ist.
Was haben wir gelernt- einige O-Töne
Ich finde, wir haben mit dem Projekt gelernt, wie man richtig in Gruppen arbeitet und zusammen Fehler löst. Manchmal hatten wir ein paar Schwierigkeiten mit der Aufgabeneinteilung,
aber das haben wir auch schnell wieder gelöst bekommen. Durch die Projektarbeiten haben wir neue Stärken entdeckt, z.B. Teamfähigkeit. Außerdem sind wir selbstständiger geworden und haben gelernt, wie man allein Materialen besorgt und allein Fehler löst.