„‘Manntje! Manntje! Timpe Te! Buttje! Buttje in de See! Miene Fro, de Ilsebill, Will nich so, as ik woll will.‘
So ruft im Märchen der einfache Fischer immer wieder nach dem verwunschenen Butt, der aus Dankbarkeit für die geschenkte Freiheit fortan die Wünsche der Fischersfrau erfüllt. Von Mal zu Mal werden die Wünsche größenwahnsinniger, bis am Ende…man ahnt es, alles wieder verloren ist.
„Der Fischer und seine Frau“ wurde im Original von Philipp Otto Runge in plattdeutscher Sprache verfasst und später von den Gebrüdern Grimm in ihre Märchensammlung aufgenommen. Das Märchen fragt danach, wie viel man sich wünschen darf? Darf man sich überhaupt mehr wünschen oder muss man sich mit dem begnügen, was man hat? Wie viele Ressourcen kann die Erde uns schenken und wann sind ihre Geschenke endlich?
Mit der Inszenierung von „De Fischer un sien Fro“ kam das Ohnsorg-Theater direkt zu uns in die Klassenzimmer aller drei 5. Klassen. Zwei Schauspieler*innen erzählten die kraftvolle Geschichte virtuos und mit wenigen Mitteln auf Hoch- und Plattdeutsch. Gespannt verfolgten die Schüler*innen das irrwitzige Wünschen der Fischersfrau und konnten trotz Zweisprachigkeit der Handlung problemlos zu folgen.
Im Anschluss beantworten die Schauspieler*innen die Fragen der Kinder und ernteten nochmals großen Applaus.
Das Klassenzimmerstück hat auf vielen Ebenen einen Mehrwert für unsere Schüler*innen, denn es gab sogar noch Begleitmaterial mit vielen Hintergrundinformationen und Anregungen für den folgenden Unterricht zur Nachbereitung des Vorstellungsbesuches. So kann nun noch geklärt werden, wer eigentlich noch Märchen kennt, wer schon mal im Theater war, was Plattdeutsch eigentlich mit Hamburg zu tun hat und ob man vielleicht sogar selber ein Märchen erfinden und auf die Bühne bringen könnte…“ (A. Hoyer)