Gemeinschaft erleben, Interkulturalität erfahren: Die Internationale Vorbereitungsklasse am IKG
Die Internationale Vorbereitungsklasse (IVK-ESA) am Immanuel-Kant-Gymnasium bereitet neu zugewanderte Schüler:innen ohne Deutschkenntnisse innerhalb von zwei Schuljahren auf den Ersten allgemeinbildenden Schulabschluss (ESA) vor.
Im ersten Schuljahr liegt der Schwerpunkt auf dem Erwerb der deutschen Sprache. Der Stundenplan ist darauf ausgelegt, einen schnellen Lernfortschritt im Bereich Deutsch als Zweitsprache (DaZ) zu ermöglichen. Gleichzeitig erwerben die Schüler:innen – die aus verschiedenen Ländern und Kulturen an unsere Schule kommen – grundlegende kulturelle, politische und soziale Kenntnisse über ihre neue Umgebung.
Im zweiten Schuljahr bereiten sich die Schüler:innen im weiterhin stabilen Klassenverband gezielt auf die ESA-Prüfungen in Deutsch, Mathematik und Englisch vor. Dabei werden sie sowohl fachlich als auch sprachlich eng begleitet.
Als Europaschule legen wir besonderen Wert auf ein lernförderndes, wertschätzendes Umfeld, in dem jede:r Einzelne seine Persönlichkeit entwickeln kann. Die aktive Teilnahme der IVK-ESA-Klasse am Schulleben – etwa bei Projektwochen, Ausflügen oder Sportturnieren – fördert nicht nur den sozialen Zusammenhalt, sondern ermöglicht allen Beteiligten, Interkulturalität im Alltag zu erfahren. Dies entspricht unserem schulischen Leitbild, das Vielfalt und Begegnung als zentrale Werte versteht.
IVK-Koordination und Integration
Ein zentrales Anliegen unserer Arbeit ist die sprachliche und soziale Integration neu zugewanderter Schüler:innen in unseren Internationalen Vorbereitungsklassen (IVK).
Aufnahmeverfahren und Sprachstandserhebung
Vor der Aufnahme in die IVK erfolgt eine strukturierte Sprachstandserhebung. Dabei erfassen wir sowohl vorhandene Deutschkenntnisse als auch die Beherrschung des lateinischen Alphabets und grundlegende Schreibfähigkeiten. Da unsere Schule keine Basisklassen anbietet, ist diese Vorprüfung entscheidend, um eine passgenaue Förderung zu ermöglichen.
Förderung in der dritten Phase
Auch nach dem Übergang in die Regelklassen erhalten ehemalige IVK-Schüler:innen weiterhin gezielte Unterstützung. In der sogenannten dritten Phase besuchen sie zweimal wöchentlich einen DaZ-Förderkurs, der dabei hilft, sprachliche Lücken zu schließen und die Anschlussfähigkeit im Fachunterricht zu sichern. Ergänzend gewähren wir Nachteilsausgleiche, z. B. in Form eines Zeitbonus oder der Nutzung zweisprachiger Wörterbücher bei Klassenarbeiten.
Projekt „Sprachpaten“
Mit dem Projekt „Sprachpaten“ fördern wir die soziale Integration auf peer-basierter Ebene. Freiwillige, mehrsprachige Schüler:innen unterstützen ihre IVK-Mitschüler:innen im Schulalltag – z. B. beim Verstehen von Aufgaben, im Unterricht oder während der Pausen. Das Projekt stärkt nicht nur den Spracherwerb, sondern auch Empathie, Verantwortungsgefühl und Gemeinschaftssinn.
Mehrsprachige Kommunikation mit Eltern
Um die Bildungsbeteiligung der Familien zu fördern, stellen wir zentrale Informationen in acht Sprachen zur Verfügung. Dies schafft einen barrierearmen Zugang zu schulischen Inhalten und unterstützt eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus.